Seit 2019 bin ich im Hundetraining, Mantrailing und der Verhaltenstherapie tätig. Mein seit vielen Jahren bestehendes Interesse an der Hundeerziehung und -ausbildung mündete 2018 in einer Hospitation. Schnell wurde mir klar, dass ich mich in diesem Bereich sehr wohl fühle und so stand für mich fest, dass ich diese Tätigkeit auch hauptberuflich ausüben möchte. Darum folgte auch die Aufnahme des Studiums an der ATN und einer Ausbildung an der Hundeakademie Köln. Mittlerweile arbeite ich seit mehreren Jahren im Bereich des Hundetrainings und der -verhaltenstherapie.

Zusätzlich halte ich mich durch den regelmäßigen Besuch von Fortbildungen, dem Austausch mit KollegInnen und der Lektüre der aktuellsten Studien auf dem neusten Stand und lasse mir neue Impulse geben. 

Mein Leben mit Hund begann bereits im Alter von 10 Jahren. Damals war ich - bedingt durch den plötzlichen Tod meines Großvaters - mit der Hundeerziehung auf mich alleine gestellt und nur mit zwei Erziehungsbüchern ausgestattet. Rückblickend hätte damals einiges optimaler laufen können, aber glücklicherweise war mein damaliger Border Collie sehr nachsichtig mit mir und meinem damaligen - wohl recht abenteuerlichen -Erziehungsstil. 

16 Jahre später zog dann meine jetzige Hündin ein und ich wollte natürlich einiges anders machen. Meine Hündin hatte von Beginn an Probleme mit ihrer Impulskontrolle und Hyperaktivität. Da bot sich Ruhe- und Entspannungstraining in diversen Hundekursen an. Während sie also "Abschalten" lernte, hatte ich Zeit die anderen Hunde und Menschen während des Kurses zu beobachten. So begab ich mich quasi auf Feldforschung und wurde vom Hundeschulteilnehmer zum Beobachter. Von nun an stand für mich nicht mehr die Frage nach dem "Wie erziehe ich meinen Hund?" oder "Was bringe ich meinem Hund bei?" im Vordergrund, sondern das "Warum?". Warum diese Methoden bei diesem Hund? Warum klappt es bei einigen Teams besser, bei Anderen schlechter? So entdeckte ich, dass das Hundetraining nicht nur auf den jeweiligen Hund ausgerichtet werden muss, sondern besonders auf den jeweiligen Menschen und dabei immer individuell gestaltet werden sollte. 

Zudem hat meine Hündin mich für den Umgang mit sehr sensiblen, nervösen und ja - wie soll man es sagen - manchmal auch durchgeknallten Hunden sensibilisiert, welche heute meinen Arbeitsschwerpunkt bilden und immer herzlichen willkommen sind. Viel zu häufig werden deren Übersprungshandlungen missverstanden und falsch interpretiert. Dabei sind es oft diese besonderen Hunde, die das Leben erst bunt und interessant machen.

Während meiner Laufzeit als Hundehalter habe ich diverse Beschäftigungs- und Auslastungsformen ausprobiert. Da diese für mich nicht nur den reinen Zweck der Auslastung haben, sondern primär zu einer positiven Entwicklung der Mensch-Hunde-Beziehung beitragen sollen, bin ich immer noch leidenschaftlich aktiv beim Mantrailing, Treibball und dem körpersprachlichen Longieren. Alle drei Sportarten betreibe ich derzeit aktiv mit meinen beiden Hündinnen. 

Auf mein Studium der "Sozialwissenschaften und Sozialpsychologie" kann ich insofern zurückgreifen, da ich dort auf das Analysieren und Erkennen von sozialen Strukturen und Dynamiken geschult wurde und das ist - mit ein paar Abänderungen - auch auf die Mensch-Hunde-Beziehung übertragbar. 

Schwerpunkte meiner Arbeit sind das Verstehen des Hundes und seiner Körpersprache, insbesondere die Wechselwirkung mit der menschlichen Körpersprache. Zudem ist es mir wichtig, dass gerade in der Verhaltensberatung die Schnittstelle zur Verhaltensmedizin und der Neuropsychologie im Blick behalten werden. Mein besonderes Interesse gilt dabei den unsicheren, nervösen und/oder hibbeligen Hunden. Sowohl Hund aus dem Tierschutz, als auch Arbeitslinien (insbesondere Hüte-, Treib- und Koppelgebrauchshunden) bei denen die Integration ins Familienleben gelingen soll.


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